Uniklinik Heidelberg

Typ-2-Diabetiker für Fastenstudie gesucht

Hilft regelmäßiges Fasten gegen Nierenschäden bei Menschen mit Diabetes? Dieser Frage gehen Forscher an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg nach. Für ihre Studie suchen sie noch Teilnehmer im Alter von 50 bis 75 Jahren mit Diabetes Typ 2.

Diabetes schadet den Nieren. Nach einer langjährigen Krankheitsgeschichte mit hohen Blutzuckerwerten (eventuell kombiniert mit zu hohem Blutdruck) werden die feinen Blutgefäße in den Nieren geschädigt. Sie können dann ihre Aufgabe, Schadstoffe herauszufiltern nicht mehr so gut erfüllen. Ärzte sprechen hier von einer Nierenfunktionsstörung. Zum einen reichern sich Giftstoffe im Blut an. Auf der anderen Seite verliert der Körper aber auch wertvolle Eiweiße, da die Nieren sie nicht mehr zurückhalten können. Die Eiweiße werden dann über den Urin ausgeschieden. Deswegen ist es für Diabetiker wichtig, die Nierenfunktion regelmäßig beim Arzt überprüfen zu lassen.

Nierenversagen rückgängig machen?

Fasten wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus. Das wird anhand der Blutwerte deutlich. Die Heidelberger wollen jetzt untersuchen, ob eine spezielle Nierendiät den Nieren hilft, das schleichende Versagen zu verlangsamen oder vielleicht sogar rückgängig machen kann. Als Studienteilnehmer werden Typ-2-Diabetiker im Alter zwischen 50 und 75 Jahren gesucht. Die Studiendauer beträgt mindestens drei, maximal sechs Monate. Die Teilnehmer müssen dazu nur einmal pro Monat nach Heidelberg kommen. Dort wird ihnen Blut abgenommen und sie sprechen mit einer Ernährungsberaterin.

Keine Angst, es gibt was zu essen

Jeweils an fünf Tagen jedes Monats erhalten alle täglich eine Box, die alle Lebensmittel für den Tag enthält. Sie enthält unter anderem Suppenpulver, spezielle Getränke, Cracker und Riegel, die alle wichtigen Nährstoffe enthalten, aber gleichzeitig sehr kalorienarm sind. „So kommt der Stoffwechsel trotzdem in einen Hungerzustand, der dem des Fastens ohne Nahrungsaufnahme entspricht“, erläutert Studienleiterin Dr. Alba Sulaj.

Ein Teil der Probanden ernährt sich an diesen fünf Tagen strikt mediterran. Im Anschluss werden dann die Ergebnisse beider Teilnehmergruppen verglichen. Die Zuteilung zu einer der Gruppen entscheidet das Los. 

Interessiert? Dann wendet euch an die betreuende Ärztin Dr. Alba Sulaj; E-Mail: Alba.Sulaj(at)med.uni-heidelberg.de,  Tel.: 06221 56-34347.

Ihr seht also, Nieren und Diabetes stehen in einem sensiblen Verhältnis zueinander. Kennt Ihr eigentlich unsere Broschüre „Diabetes und Niere ­–Nieren, Nierenfunktion und Diabetische Nierenerkrankung“?1 Die haben wir kürzlich zusammen mit der Deutschen Diabetes Föderation e.V. publiziert und kann kostenfrei heruntergeladen werden. Hier erfahrt Ihr, was Ihr selber tun könnt, um eure Nieren möglichst sorgsam zu behandeln.

 

Broschüre Diabetes und Niere

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