Möglichst effektiv vor Corona schützen

So können FFP2-Masken wiederverwendet werden

FFP2-Masken wurden für den einmaligen Gebrauch als Staubschutzmasken konzipiert, werden aber schon länger auch im medizinischen Bereich bei einem erhöhten Infektionsrisiko getragen. Bei der Nutzung von FFP2-Masken im Alltag zum Schutz vor SARS-CoV-2 - beispielsweise beim Einkaufen - können die Masken unter bestimmten Bedingungen auch mehrmals verwendet werden.

 

FFP2-Masken filtern 95 Prozent der Schadstoffe und Aerosole aus der Luft und schützen bei korrekter Anwendung deutlich besser als die meist hellblauen medizinischen Gesichtsmasken oder selbstgenähte Masken.

Allerdings sind sie teurer und nicht in so hoher Stückzahl verfügbar. Deswegen hat die Fachhochschule Münster zusammen Virologen, Mikrobiologen und Hygienefachleuten die Wiederverwendbarkeit und Möglichkeiten zur Desinfektion von FFP2-Masken untersucht.

Sieben Tage aufhängen oder in den Backofen legen

Zur Wahl stehen zwei verschiedene Methoden. Entweder die Masken werden zum Trocknen bei Raumluft aufgehängt oder im Backofen trockener Hitze ausgesetzt um möglicherweise enthaltene Viren abzutöten.

Die gleiche Masken nicht an aufeinanderfolgenden Tagen tragen

Corona-Viren überleben bei Raumtemperatur mehrere Tage. Deswegen bleiben getragene Masken auch potentiell so lange infektiös. Experten empfehlen deshalb getragene Masken für sieben Tage an der Luft aufzuhängen und zwar so, dass sie die danebenliegenden Masken nicht berühren. Das Bad und die Küche eignen sich wegen der hohen Feuchtigkeit nicht.

Mit Abstand an den Bändchen aufhängen

Wer täglich eine Maske trägt, beschriftet sich am besten sieben Stück mit den Wochentagen und hängt sie mit Abstand an einer möglichst trockenen Stelle in der Wohnung auf. Eine Möglichkeit ist, eine Wäscheleine zu spannen und die Masken an den Bändchen mit Wäscheklammern aufzuhängen. Eine Alternative sind Haken oder Nägel in kindersicherer Höhe.

Wichtig: Bei mehreren Personen im Haushalt darauf achten, dass die Masken nicht durcheinandergeraten. Masken dürfen auf keinen Fall getauscht werden. Deswegen am besten auch mit dem Namen kennzeichnen.

Maximal fünf Mal an der Luft trocknen

Beim Abnehmen der Maske darauf achten, diese nicht an der Außenseite und nur an den Bändchen zu berühren. Auf diese Weise kommt man mit sieben Masken maximal für fünf Wochen klar. Dann aber sollten sie mit spitzen Fingern im Hausmüll entsorgt werden. Ist eine Maske defekt oder wurdet Ihr angehustet, die Maske sofort entsorgen. Ebenfalls die Maske wechseln sollte man, wenn sie durch die ausgeatmete Luft feucht geworden ist. Nach dem Absetzen am besten immer die Hände waschen oder desinfizieren.

Im Backofen auf 80° C Ober- und Unterhitze erhitzen

Bei trockener Hitze von 80° C im Backofen für 60 Minuten wird SARS- CoV-2 vollständig inaktiviert. Wenn die Temperatur zu niedrig ist, überleben die Viren. Ist sie deutlich höher, leidet die Maske. Deswegen bei dieser Methode am besten mit einem Thermometer überprüfen, ob der hauseigene Backofen wirklich auf 80° C aufheizt, wenn die Einstellung dies anzeigt.

Dazu auf jeden Fall Ober- und Unterhitze verwenden und keine Umluft, da dies die Viren im Ofen verteilen könnte. Die Masken werden so auf Backpapier auf ein Backblech oder einen Rost gelegt, dass sie sich nicht berühren. Die Maske bleibt für eine Stunde im geschlossenen Ofen, nicht zwischendurch öffnen. Danach die Maske auf dem Blech außerhalb des Ofens trocknen lassen. Die Maske sollte auf diese Art auch maximal fünf Mal wiederaufbereitet und dann im Hausmüll entsorgt werden.

 

So werden Masken richtig auf- und abgesetzt:

  • Hände waschen oder desinfizieren
  • Masken nur an den Bändchen anfassen und aufsetzen
  • Nasenbügel justieren
  • Während des Tragens die Maske nicht berühren
  • Zum Abnehmen, Maske nur an den Bändchen berühren, Maske trocknen oder entsorgen und danach die Hände waschen oder desinfizieren

Übrigens: Eine FFP2-Maske sitzt nur dann richtig, wenn das Atmen etwas schwerer fällt und die Maske sich beim Einatmen nach innen zieht. Bei wem die Brille beschlägt, sitzt die Maske zu locker, da offensichtlich Luft nach oben entströmt. Bei Bartträgern verfehlt die FFP2-Maske sehr oft ihre Wirkung, denn die Luft kann beim Ein- und Ausatmen ungefiltert an den Seiten vorbeiströmen.

Noch was: Wenn Ihr unterwegs seid, die FFP2-Maske nach dem Tragen bitte NICHT in die Hosen- oder Jackentasche stecken, sondern in einen sauberen Kunststoffbeutel, der dann entsorgt wird, während Ihr die Maske trocknet.