Im gleichen Atemzug verkündet das Unternehmen, „erhebliche Fortschritte“ bei der Entwicklung eines sogenannten „Mikroverkapselungssystems“ gemacht zu haben, welches die künstlichen Zellen vor Reaktionen des Immunsystems schütze. Bei allen Arten von Transplantationen fremder Organe ist bisher eine hochdosierte Gabe von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, von Nöten. Die Transplantation von Spender-Bauchspeicheldrüsen ist u.a. deshalb bisher nur eine Ausnahmelösung für die Therapie von Typ 1 - Diabetikern. Immunresistente Betazellen aus der Petrischale würden hier Abhilfe schaffen. Allerdings führt Novo Nordisk nicht weiter aus, wie weit man auf diesem Feld sei.
Erste klinische Studien werden für die nächsten Jahre angekündigt. Der globale Konzern betont in der Pressemitteilung, dass er seit 95 Jahren führend in der Diabetesversorgung sei und die Entwicklung eines Heilungsverfahrens für Diabetes vom Typ 1 zu seinen Visionen gehöre. Die Ankündigungen klingen verheißungsvoll, allerdings ist der Zeitraum bis zur Marktreife noch nicht ersichtlich. Ein gedämpfter Optimismus ist wohl angebracht.
Anmerkung: Die ethischen Konflikte rund um die Gewinnung von Stammzellen aus getöteten Föten sind uns bewusst. Derzeit ist es in der Bundesrepublik Deutschland gesetzlich verboten, Stammzellenlinien aus getöteten Embryonen zu gewinnen, nur der Import unter bestimmten Bedingungen ist erlaubt. Diese Diskussion muss angesichts der ungeheuren Möglichkeiten der Therapie mittels Stammzellen unter Berücksichtigung aller Aspekte weitergehen.