Erfahrungsbericht DiaPort

Mehr Lebensqualität bei Allergien und großen Blutzuckerschwankungen

Diabetikerinnen und Diabetiker mit einer empfindlichen Haut und einer Anfälligkeit für Allergien haben es oft doppelt schwer. Sowohl das Spritzen von Insulin als auch die Gabe mittels einer herkömmlichen Pumpe ist mit Juckreiz, Rötungen und der Bildung von Ekzemen verbunden. Kommt noch ein sehr schwer zu regulierender Blutzucker hinzu, sollten Patient und Arzt über die Insulingabe mittels eines Katheters direkt in das Bauchfell nachdenken.

Anlässlich der Klausurtagung unseres erweiterten Landesvorstandes Mitte Oktober in Wöltingerode hatte wir die Gelegenheit mit der Trägerin eines solchen Katheters zu sprechen und uns über diese seltene Form der Diabetesbehandlung umfassend zu informieren.

Schnell und hocheffektiv

Angelika Geschke aus unserer Wolfsburger Selbsthilfegruppe hat keine Berührungsängste, wenn es darum geht über ihre ungewöhnliche Insulinbehandlung zu sprechen. Gleich zu Beginn ihres rund halbstündigen Erfahrungsberichtes zeigte sie den Anwesenden, die in ein rund 4 Millimeter großes Stanzloch in ihre Bauchdecke eingeführte Portöffnung. Die engagierte junge Frau erläuterte dabei, wie von diesem Portkörper aus einem möglichst hautverträglichen Material, der Katheder direkt in das Bauchfell geht, um eine schnelle und hocheffektive Insulingabe zu ermöglichen.

Training unbedingt erforderlich

Das System nennt sich „DiaPort“ und wird von der Firma Accu-Check hergestellt und vertrieben. Eingebettet in die Portöffnung ist eine Membran, welche über eine Kugelkanüle mit einer Insulinpumpe gekoppelt wird. Das System ist nicht einfach zu handhaben und erfordert ein gewisses Training, um den alltäglichen Umgang mit ihm zu meistern. Geschke verwies deshalb auf die sechs deutschen sog. „DiaPort-Zentren“, die sowohl die Implantation als auch die Schulung für den richtigen Umgang anbieten. Die Operation dauere ca. eine halbe Stunde und werde in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt.

Lebensqualität und Aufwand im richtigen Verhältnis

Ihr Leben sei nun besser geworden, fasste die Referentin ihre Erfahrungen zusammen. Wer ernsthafte Hautprobleme im Umgang mit herkömmlicher Insulingabe, eine subkutane Insulinresistenz oder ein sehr schwer einzustellenden Blutzucker habe, sollte ernsthaft über ein solches System nachdenken und seinen behandelnden Arzt darauf ansprechen. Eine komfortable Lösung sei das System aber nicht, dafür seien der Aufwand der Implantation und die Handhabung zu aufwendig. Bei einem Abgleich von Aufwand und Lebensqualität müsse letztere natürlich deutlich gewinnen, um das Tragen eines DiaPorts zu rechtfertigen.