Trotz der Entwarnungen der Fachgesellschaften in Bezug auf das Infektionsrisiko ist aus China bekannt, dass unter an Covid-19 erkrankten Menschen mit Diabetes, die Rate an ernsthaften Komplikationen signifikant erhöht ist. Kommen weitere Erkrankungen (z.B. im Rahmen eines metabolischen Syndroms) hinzu, erhöht sich in der Folge das Risiko auf einen tödlichen Verlauf der Viruskrankheit.

Zusammengefasst: Ja, Menschen mit Diabetes tragen ein höheres Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf und sollten deshalb bei Treffen in Gruppen die Hygiene-Vorschriften und Empfehlungen sehr genau beachten.

Je besser der Diabetes eingestellt ist, desto größer die Chancen, eine Infektion gut zu überstehen. Wie alle Virusinfektionen erhöht auch Covid 19 das Risiko, eine Ketoazidose zu erleiden, weshalb es besonders wichtig ist, bereits prophylaktisch den HbA1c möglichst stabil zu halten und im Fall einer Infektion den Blutzucker gut einzustellen. Besteht ein Anfangsverdacht ist es zudem empfehlenswert, die Ketone im Blut zu messen.

Der immer wiederkehrende Hinweis auf das gleich geringe Infektionsrisiko von Menschen mit und ohne Diabetes reicht nach unserer Meinung nicht aus: Eine Infektion mit dem Covid 19 Virus birgt für Diabetiker mehr Gefahr auf einen schweren Infektionsverlauf als für andere Bevölkerungsgruppen. Darum raten wir weiterhin zu besonderer Vorsicht angesichts der in Aussicht stehenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Allerdings sollte dies nicht zu Panik und/oder in die soziale Isolation führen, sondern zu besonderer Beachtung der empfohlenen Schutzmaßnahmen. Dazu gehören: Abstand, Mund-Nasen-Schutz, eine gute Belüftung und vermehrtes Händewaschen.