Körpergröße und Stoffwechsel

Kleinere Menschen erkranken häufiger an Typ-2-Diabetes

Das Diabetes-Risiko wird auch von der Körpergröße bestimmt. Wie eine Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung zeigt, leiden kleinere Menschen häufiger an Diabetes Typ 2 als große.

In letzter Zeit beschäftigt sich die Forschung immer öfter mit dem Einfluss von der Körpergröße auf die Entstehung von verschiedenen Krankheiten. Große Menschen beispielsweise erkranken häufiger an Krebs als kleinere. Das liegt daran, dass Große mehr Zellen haben, die entarten können.

Große häufiger Krebs, Kleine eher Diabetes

Bei Diabetes dagegen scheinen eher die Kleinen im Nachteil zu sein. Wie eine aktuelle Studie zeigt, gibt es einen Zusammenhang zwischen der Statur und der Häufigkeit für Diabetes. Bei Männern ist diese Korrelation stärker ausgeprägt als bei Frauen. Konkret heißt das, dass sich bei einem Größenunterschied von zehn Zentimetern das Risiko für Diabetes bei Männern um 41 Prozent, bei Frauen um 33 Prozent vermindert. Auch die Länge der Gliedmaßen scheint hier eine Rolle zu spielen, je länger die Beine und Arme umso geringer das Risiko.  

Für die hier präsentierten Daten wertete das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Daten von über 2.600 Teilnehmern der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition-Studie aus. Bei dieser Erhebung waren damals die Daten von über 27.000 Personen erfasst worden, um zu überprüfen inwieweit es einen Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs gibt. Bei dieser Studie wurden unter anderem die Körpergröße, Bein- und Oberkörperlänge, Bauchumfang und Blutdruck gemessen.

In die Auswertung der hier vorgestellten neueren Studie über den Zusammenhang zwischen Diabetes und Körpergröße flossen nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Daten von 2.029 der 27.000 Personen ein, die zu Beginn der Studie keinen Diabetes hatten, sowie die Daten von 698 Teilnehmern mit Diabetes aus demselben Kollektiv.

Zusammenhang bei Normalgewichtigen besonders stark

Bei den Teilnehmern ohne Übergewicht zeigte sich ein deutlich stärkerer Zusammenhang zwischen Körpergröße und Diabetes. Bei den Normalgewichtigen führte ein Größenunterschied von zehn Zentimetern zu einem verminderten Diabetesrisiko von ganzen 86 Prozent bei Männern und von 67 Prozent bei Frauen. Bei den Übergewichtigen lag der Unterschied nur bei 36 Prozent bei Männern und 30 Prozent bei den Frauen.

Die Kleinen haben höheren Leberfettanteil

Wie kommt dieser Zusammenhang zustande? Die Autoren gehen davon aus, dass kleinere Menschen einen höheren Lebefettanteil als große haben und ihr Stoffwechsel insgesamt etwas schlechter ist. Kleinere Menschen haben auch verhältnismäßig oft höheren Blutdruck und zu hohe Blutfett- und Entzündungswerte.

Was können also kleinere Zeitgenossen tun? Am besten das Leberfett abbauen, schlagen die Autoren vor. Wer zu viele Kilos auf die Waage bringt, sollte sich gesund und ausgewogen ernähren, sich bewegen und abnehmen. Mediterrane Kost senke das Leberfett dabei stärker als eine Diät mit geringem Fettanteil, so die Autoren der Studie.