Jetzt Erstattung durch die Krankenkassen

Impfung gegen Gürtelrose für Diabetiker ab 50

Die Krankenkassen übernehmen seit neuestem für alle ab 60 die Kosten für die Impfung gegen Herpes Zoster. Menschen mit Diabetes dürfen sich schon ab 50 gratis impfen lassen.

Einer von drei Menschen erkrankt im Laufe seines Lebens an der sehr schmerzhaften Krankheit Gürtelrose, genauer gesagt an Herpes zoster. Je älter die Betroffenen sind, umso schwerer ist der Krankheitsverlauf. Rund fünf Prozent entwickeln die sogenannte postherpetische Neuralgie mit teilweise heftigen Nervenschmerzen, die Wochen bis Monate nach Abheilen des Hautausschlages bestehen bleiben können.

Zwei Impfungen im Abstand von zwei bis sechs Monaten

Im letzten Jahr wurde in Deutschland ein Totimpfstoff gegen Gürtelrose zugelassen. Nur diesen empfiehlt die Ständige Impfkommission, nicht den älteren Lebendimpfstoff. Mit dem Totimpfstoff muss zwei Mal im Abstand von zwei bis sechs Monaten geimpft werden. Schwere Nebenwirkungen gibt es kaum. Relativ häufig kommt es aber kurzzeitig zu Schmerzen an der Einstichstelle und zu Rötungen, gelegentlich auch zu leichtem Fieber. Im Gegenzug bietet diese Impfung einen sehr hohen Schutz gegen Gürtelrose über mehrere Jahre.

Nach den Windpocken „schläft“ das Virus oft Jahrzehnte lang

Krankheitserreger ist das Virus Varicella zoster. Infiziert man sich damit das erste Mal bekommt man die Windpocken. Dann versteckt sich das Virus in verschiedenen Nerven und ruht dort oft Jahrzehntelang. Ist das Immunsystem geschwächt, entweder durch bestimmte Krankheiten oder einfach, weil wir älter werden, wird das Virus wieder aktiv.

Es geht ganz harmlos mit leichten Rötungen und Schwellungen los, vorwiegend im Brust- und Bauchbereich, meistens nur auf einer Körperseite. Deswegen gehen viele nicht gleich zum Arzt. Auch für Ärzte ist Gürtelrose nicht immer sofort zu erkennen. Dabei gäbe es eine effektive Behandlung, die aber am besten innerhalb der ersten drei Tage begonnen werden sollte. Es folgen Bläschen, auf denen sich nach einer guten Woche ein Schorf bildet. Die betroffenen Hautareale schmerzen stark. Wer eine Gürtelrose im Gesicht bekommt, muss in der Regel im Krankenhaus behandelt werden um schwere Komplikationen wie einseitige Gesichtsmuskellähmungen oder Schäden am Seh- und Hörvermögen zu verhindern.

Warum für Diabetiker ein besonderes Problem?

Menschen mit Diabetes erkranken rund 1,5 Mal häufiger an Gürtelrose als andere Menschen. Durch zu hohe Zuckerwerte ist das Immunsystem geschwächt und kann sich nicht so gut gegen Bakterien- und Viren wehren. Zosterviren haben dann ein leichteres Spiel.