Schon ein Gang über den Parkplatz vor dem Bad Lauterberger Kurhaus war ein guter Indikator für den Erfolg des dort stattfindenden 32. Diabetestages: Nicht nur, dass kaum ein Stellplatz frei geblieben war, sondern auch, dass die Kennzeichen der hier abgestellten Kraftfahrzeuge und Reisebusse von mitunter ferner Anreise zeugten, deutete auf die Strahlkraft der Veranstaltung hin. Und dieser Eindruck sollte sich im hervorragend besuchten Kurhaus bestätigen.
Diabetes-Fachvorträge stoßen auf großes Interesse
„Wir sind wirklich sehr zufrieden mit dem Zuspruch“, sagt Isabel Rother, Leiterin der Diabetesberatung am veranstaltenden Diabeteszentrum Bad Lauterberg (DZBL). Die zahlreichen Besucher machten sich in der Industrieausstellung mit aktuellen Produkten zur Stoffwechselkontrolle, zur Diabetesbehandlung und zur Therapie von Folge- und Begleiterkrankungen bekannt – und informierten sich bei Fachvorträgen über den Schwerpunkt „Diabetische Neuropathie“. Dass gerade diese Vorträge auf solch großes Interesse stießen, freute im Übrigen auch DZBL-Chefarzt Dr. Thomas Werner ganz besonders. Er selbst gab in seinem Vortrag einen unterhaltsamen Überblick über die vergangenen fünf Jahrzehnte des 1968 gegründeten DZBL, den er mit einem Abriss der immensen Fortschritte in Feld der Diabetes-Behandlung in diesen 50 Jahren verband.
„Es war schön zu sehen, dass so viel Interaktion stattfand“, sagt Annika Ibold, die einen Vortrag zum Thema „Ernährungstherapeutische Maßnahmen bei der diabetischen Neuropathie“ beisteuerte. „Meist werden gerade in größeren Gruppen kaum Zwischenfragen gestellt“, erklärt sie, „das war hier anders. So hatten dann alle etwas von den Fragen. Das ist besser, als wenn nur unter vier Augen im Anschluss Nachfragen gestellt werden.“
Gut besuchter Infostand des Diabetiker Niedersachsen e.V.
Viel Betrieb herrschte auch am Infostand des Diabetiker Niedersachsen e.V., der mit Anke Buschmann, Katrin Hellemann und Friedrich Sundmacher wieder kompetent besetzt war. Der Verein hatte über 300 Mitglieder im Umkreis von Bad Lauterberg schriftlich eingeladen. Besonders erwähnenswert war in diesem Zusammenhang auch der Besuch des Vorsitzenden des DDB-Landesverbandes Brandenburg, Wilfried König, der mit einer 40-köpfigen Delegation mit einem Reisebus zwei Tage in Bad Lauterberg verweilte und so seinen Mitgliedern am Patiententag des DZBL einen spannenden Informations- und Weiterbildungstag inklusive Besichtigung der Fachklinik bescherte.
Arnfred Stoppok, der Landesvorsitzende des Diabetiker Niedersachsen e.V., sprach in zweierlei Hinsicht von einem „Riesenerfolg“: Zum einen hatte er die Erfolgsgeschichte des DZBL mit ihrem 50-jährigen Bestehen im Blick – und zum anderen freilich den nun auch schon zum 32. Mal stattfindenden Diabetestag für Betroffene und Angehörige. Schließlich sind doch solche Patiententage bundesweit eher rückläufig und werden allzu häufig zugunsten von Fachtagungen für Ärzte und Angehörige diabetesberatender Berufe eingestellt.
„Eins haben die vielen Besucher in jedem Fall gezeigt“, sagt Annika Ibold zum Abschluss, „nämlich dass die betroffenen Menschen nicht allein sind.“ Dem kann man nur zustimmen.
