Insulinsensitivität nimmt deutlich zu

Das passiert, wenn man zwei Jahre lang 300 Kalorien weniger pro Tag isst

US-Forscher waren überrascht: Sie wollten wissen, was eine Einsparung von Kalorien mit dem Körper von Normal- und leicht Übergewichtigen macht und entdeckten, dass die Teilnehmer einer Studie nicht nur abnahmen, sondern sich auch eine Reihe anderer Gesundheitswerte besserte.

Wer zwei Jahre lang rund 300 Kalorien weniger isst, nimmt nicht nur ab, sondern verbessert damit auch andere Gesundheitswerte wie den Blutdruck, den Cholesterinspiegel und Entzündungswerte. Das ist das Ergebnis einer amerikanischen Studie*, das selbst die Wissenschaftler überraschte.

Zwölf Prozent Kalorien eingespart

Folgendes war geplant: 140 normal- oder leicht übergewichtige Probanden mit einem BMI zwischen 18,5 und 29,9 sollten über zwei Jahre hinweg 25 Prozent ihrer bisherigen täglichen Kalorien einsparen.

Tatsächlich aber fiel es den Teilnehmern sehr schwer, auf ein Viertel ihrer Nahrung zu verzichten, was in etwa einer Mahlzeit entspricht. Sie wurden zwar beraten, wie man Mahlzeiten möglichst fettarm zubereitet, schafften es aber nicht, die vorgegebenen 25 Prozent einzusparen. So wurden es im Schnitt dann nur rund zwölf Prozent weniger. Die Teilnehmer der Diätgruppe aßen im Laufe der zwei Jahre damit anstatt 2.500 kcal nur noch 2.200 kcal, also rund 300 kcal weniger. Dies entspricht in etwa einem kleinen Käsebrot pro Tag.

Auch die Insulinempfindlichkeit nahm deutlich zu

Nach zwei Jahren hatten die Teilnehmer der Diätgruppe trotz der relativ geringen Kalorieneinsparung über sieben Kilogramm abgenommen. Was aber viel interessanter war: Die Cholesterinwerte besserten sich deutlich. Die Entzündungsbotenstoffe sanken, der Blutdruck auch. Außerdem zeigte sich, dass die Empfindlichkeit des Körpers gegenüber Insulin deutlich zugenommen hatte. Das heißt, dass sich alle sogenannten kardiometabolischen Werte besserten.

Diese Ergebnisse zeigen zum einem, dass auch Normalgewichtige von einer geringen Kalorieneinschränkung profitieren. Zum anderen aber besserten sich in diesen zwei Jahren mithilfe der Ernährungsumstellung die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Leiden. Rund 40 Prozent aller Todesfälle gehen in Deutschland auf das Konto von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit stellen Herzinfarkte und Schlaganfälle immer noch die Todesursache Nummer 1 in Deutschland dar.

*https://www.thelancet.com/journals/landia/article/PIIS2213-8587(19)30151-2/fulltext