DDG warnt vor Stigmatisierung

Corona und Diabetes: Pauschaler Ausschluss vom öffentlichen Leben nicht gerechtfertigt

Der Ausschuss „Diabetes und Soziales“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) warnt in einem Positionspapier davor, Menschen mit Diabetes pauschal als Corona-Risikopatienten einzuordnen und von der Teilhabe an Lockerungen von Corona-Maßnahmen auszuschließen. Dies käme einer Stigmatisierung ohne sachliche Grundlage gleich.

Dr. med. Wolfgang Wagener, Vorsitzender des Ausschusses, wirbt in dem Papier ausdrücklich für eine differenzierte Sicht auf Menschen mit Diabetes zur Vermeidung von Vorurteilen. Die Pauschalisierung eines Diabetes als Risikofaktor durch das Robert-Koch-Institut (RKI) werde der Faktenlage nicht gerecht. Dies sei vor allem ein Problem, weil die meisten Institutionen sich allein an den Veröffentlichungen des Instituts orientieren würden.

Wer einen stabilen Diabetes-Stoffwechsel habe, der nicht mit anderen schweren Erkrankungen an Gefäßen, Lunge, Herz, Nieren oder Leber einhergehe, könne laut Wagner auch weiterhin am Berufs- oder Schul-/Universitäts-Leben teilnehmen, wenn sie die allgemeinen Schutzmaßnahmen beachteten.  Im Zweifel müsse von Ärzten und Behörden eben im Einzelfall entschieden werden. Ein genereller Ausschuss von Menschen mit Diabetes am gesellschaftlichen Leben sei aber in keinem Fall gerechtfertigt und sozial auch nicht wünschenswert.


Pressemitteilung der DDG zum Positionspapier