HbA1c nicht das einzige Kriterium

Alle Menschen mit Diabetes haben eine Chance auf bevorzugte Impfung

Bei der Priorisierung von Menschen mit Diabetes in der Impf-Reihenfolge wurde ein HbA1c von über 7,5 als Kriterium für eine Bevorzugung festgelegt. Dies hat bei vielen Betroffenen zu Unmut geführt. Manche fühlen sich für einen guten Langzeitblutzucker bestraft. Wir stellen klar: Auch mit einem besseren HbA1c gibt es die Möglichkeit früher geimpft zu werden.

In der Neufassung der Impfverordnung heißt es nämlich in §4, Abs. 2 unter i): „[Folgende Personen haben mit erhöhter Priorität Anspruch auf Schutzimpfung:] Personen, bei denen nach individueller ärztlicher Beurteilung aufgrund besonderer Umstände im Einzelfall ein erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 besteht“.
D.h. am Ende kann der Arzt im Einzelfall auch bei einem niedrigeren HbA1c auf eine schnellere Impfung drängen.

Menschen mit Diabetes, die zwar einen gut eingestellten Langzeitblutzucker haben, aber unter zusätzlichen Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf leiden, sollten also mit dem behandelnden Arzt sprechen, der eine Bevorzugung in der Impf-Reihenfolge begründen kann. Es ist weiterhin davon auszugehen, dass die Versorgung mit ausreichend Impfstoff nur langsam vorankommen wird, weshalb wir davon ausgehen, dass eine größere Menge an Vorzugsberechtigten nicht automatisch zu einer schnelleren Impfung führen wird. Das sollte zusätzlich bedacht werden.