Gefahr von Amputationen könnte steigen

Trotz Corona: Wichtige Arzttermine nicht verschieben!

Viele Menschen haben aus Angst vor einer Corona-Infektion in den letzten Wochen ihre Arzttermine abgesagt, darunter sehr viele Menschen mit Diabetes. Ärzte befürchten, dass dadurch die Zahl der Amputationen ansteigen könnte.

Die Corona-Pandemie ist aktuell das vorherrschende Thema. „Bleibt zu Hause“, lautet die Devise. Wer an Diabetes leidet und gleichzeitig Folgeerkrankungen aufweist, zählt zur Risikogruppe und ist deswegen besonders ängstlich. Bei allen Vorsichtsmaßnahmen muss aber daran gedacht werden, dass nicht nur Covid-19 unsere Gesundheit bedroht.

Viele Menschen mit Diabetes sagen Arzttermine ab

„Es darf nicht vergessen werden, dass auch andere Erkrankungen gefährlich werden können“, mahnt der Präsident der Fachgesellschaft für Gefäßmedizin Dr. Michael Lichtenberg. Derzeit würden insbesondere viele Menschen mit Diabetes oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (Schaufensterkrankheit) ihre Termine absagen.

Gefäßmediziner raten aber vor allem diesen Menschen ihre Termine unbedingt wahrzunehmen und nicht aus Furcht vor Ansteckung oder Rücksichtnahme zu verschieben. Sonst könne es leicht zu einem Anstieg von Amputationen kommen.

Bei Schmerzen in den Beinen und offenen Wunden sofort zum Arzt

„Je eher Patienten mit Schmerzen im Bein oder Fuß, Verfärbungen der Haut oder offenen Wunden an den Beinen zum Gefäßspezialisten gehen, umso besser ist die Chance, dass ein Absterben der Gliedmaßen und somit eine Amputation verhindert werden kann“, so Lichtenberg.

Jedes Jahr müssen in Deutschland rund 60.000 Zehen, Füße oder sogar Beine amputiert werden. Bei rechtzeitiger Behandlung könnte dies verhindert werden!

Wartezimmer deutlich leerer als üblich

Aktuell sind die allermeisten Arztpraxen auffallend leer und die Ansteckungsgefahr dürfte damit deutlich geringer sein als im Supermarkt. Außerdem legen Ärzte extrem großen Wert auf Hygiene, schon allein deswegen um die Praxis nicht aufgrund von einer Corona-Infektion von Mitarbeitern schließen zu müssen.