DIA-AID live

Loopen mit „t:slim X2“ und Dexcom „G6“: Ausführliche Auskünfte und knifflige Fragen

Im Rahmen einer auf viel Interesse stoßenden DIA-AID-Live-Veranstaltung stellten Carina Grimm von VitalAire und Manuela Friedrich von Dexcom nicht nur die Insulinpumpe „t:slim X2“ und das CGM-Gerät „G6“ sowie deren ausgeklügeltes Zusammenspiel mittels der neuen „Control-IQ“-Technologie vor, sondern standen auch für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Und die hatten es einmal mehr in sich.

Die Fragen der rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen mal wieder mitten aus der Praxis – und führten hin und wieder direkt zu einem kleinen Exkurs: Welche Infusionsmöglichkeiten es eigentlich für die Insulinpumpe „t:slim X2“ von VitalAire gebe, wollte jemand wissen. Die Antwort: Es gibt vier zur Auswahl – darunter ein vergleichsweise klassischer Stahlkatheter. Das brachte Moderator Sascha Schworm, der das Einführen der Nadel ohne Setzhilfe zurückhaltend formuliert als „sehr sportlich“ erachtete, zur Anekdote über eine ihm bekannte Diabetikerin, die es als vergleichsweise angenehm empfand, die Nadel in „gefühlter Zeitlupe“ in die Haut zu führen. „Da würde ich sterben!“, so der Macher des Podcasts „Zuckerjunkies“. Eine spontane Umfrage unter den Teilnehmern der virtuellen Selbsthilfe-Veranstaltung DIA-AID förderte allerdings zutage: Immerhin gut 30 Prozent setzen die Nadel ohne Einführhilfe.

Und damit ging es im begleitenden Chat erst richtig los, die Kommentare überschlugen sich förmlich. „Stahlkatheter setzen ist wie mit Pen spritzen!“, schrieb jemand launig. „Unser Sohn macht es auch immer ganz langsam!“, lautete ein anderer Kommentar. Zudem hatte auch noch jemand sehr sachlich die Umwelt im Blick: „Bei Stahlkathetern hat man auch weniger Abfall, ist nachhaltiger!“ Da konnte der Setzhilfen-Fan Sascha Schworm quasi nur noch abmoderieren: „Oh Gott, ich schlafe heute wieder schlecht!“

30-Minuten-Vorhersage des Gewebeglukosespiegels

Der Umgang war also wieder gewohnt locker, der Ton meist heiter. In der Sache ging es aber dennoch einmal mehr sehr professionell zu. Grundsätzlich ging es ja darum, die Kommunikationsfähigkeit der „t:slim X2“ mit dem CGM-Gerät „G6“ von Dexcom zu erläutern. Und das taten die Referentinnen Carina Grimm (VitalAire) und Manuela Friedrich (Dexcom) natürlich auch souverän und ausführlich. Als kurze Zusammenfassung:  Die „t:slim X2“ kann mit ihrer „Control-IQ“-Technologie und in Kombination mit dem „G6“ von Dexcom eine 30-Minuten-Vorhersage des Gewebeglukosespiegels treffen und eine automatische Anpassung der Insulinabgabe an den vorhergesagten Glukosespiegel vornehmen. Die Publikumsfragen waren dann allerdings durchaus spezifisch – und häufig eher weniger auf die Kombination der Geräte sondern deren Einzelspezifikationen ausgerichtet.

Jene eingangs erwähnte Erkundigung zum Katheter gehörte dazu. Ein anderer größerer Exkurs ergab sich aus der Frage der Hautverträglichkeit des Pflasters beim „G6“. Von roten Stellen wurde da berichtet, von allergischen Reaktionen, zum Teil gebe es richtige Entzündungen. Tipps, um dem entgegenzuwirken, sind die Verwendung von Fixomull oder auch klassischen Blasenpflastern aus der Drogerie. Ein weiterer Teilnehmer regte dann sogar an, dass Dexcom doch ein wenig weiter forschen und dann an der Pflasterkleber-Zusammensetzung und vor allem bei den dabei verwendeten Acrylaten etwas ändern könne. Wie gesagt: Die Fragen und Hinweise waren bisweilen sehr detailliert. Und immerhin gab es auch die Auskunft der Dexcom-Vetreterin Manuela Friedrich, dass sich hier in Zukunft „etwas ändern“ werde.

Dexcom bringt das CGM „G7“ auf den Markt

Etwas ändern wird sich bei Dexcom natürlich ohnehin: Voraussichtlich Anfang kommenden Jahres kommt die nächste CGM-Generation „G7“ auf den Markt. Beide Referentinnen konnten Befürchtungen, dass dann die Kommunikation mit der „t:slim X2“ wieder Geschichte sein könnte, ausräumen. Allerdings: Ein wenig Zeit, bis es die offizielle Zulassung gebe, könne durchaus vergehen.