Corona und Diabetes

COVID-19-Infizierte mit Diabetes sterben deutlich häufiger

Egal ob Typ 1 oder Typ 2, Diabetiker haben ein deutlich höheres Risiko, das Krankenhaus nicht mehr lebend zu verlassen, wenn sie wegen einer schweren COVID-19-Infektion eingeliefert werden.

Dass Menschen mit Diabetes zur Risikogruppe für einen schweren COVID-19-Verlauf zählen, ist schon länger bekannt. Die Wahrscheinlichkeit für sie nach einer Infektion zu versterben ist deutlich erhöht.

Wie hoch genau, versuchten Forscher aus London zu ermitteln. Dazu wurden zwischen März und Mai dieses Jahres über zehn Wochen hinweg die Daten von über 60 Millionen Menschen ausgewertet. In diesem Zeitraum verstarben davon knapp 23.700 Menschen an COVID-19- Infektionen in Krankenhäusern.

Jeder dritte Tote litt an Diabetes

Dabei handelte es sich ziemlich genau bei jedem Dritten um einen Diabetiker. Insgesamt waren das 7.434 Todesfälle. Bei 31,4 Prozent handelte es sich um Menschen mit Typ 2-Diabetes, bei 1,5 Prozent um Typ 1-Diabetiker und bei 0,3 Prozent um Personen mit anderen Formen von Diabetes.

Risiko bei Typ 2-Diabetes fast zehnfach erhöht

Vergleicht man Infizierte mit und ohne Diabetes ergibt sich folgendes Bild: Von jeweils 100.000 Menschen verstarben von denjenigen ohne Diabetes innerhalb des Untersuchungszeitraums 27 Personen, unter den Typ-2-Diabetikern 260 und unter den Typ 1-Diabetikern 138.

Diese Studie zeigt klar auf, wie groß das Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf mit COVID-19 für Menschen mit Diabetes ist. Da Adipositas ein starker Risikofaktor ist, dürften die Zahlen teilweise auch damit zu begründen sein, dass viele Diabetiker stark übergewichtig sind.

AHA-Regel besonders wichtig

Die Ergebnisse zeigen auch, wie wichtig es gerade für Menschen mit Diabetes ist, sich vor einer Infektion mithilfe der AHA-Regel (Abstand, Hygiene, Atemschutzmaske) zu schützen. Wichtig sei zudem eine engmaschige Kontrolle des Diabetes durch den Arzt, betonen die Autoren.